“Der größte Feind des Menschen ist oft er selbst.”
Du hast dir fest vorgenommen, heute produktiv zu sein, endlich wieder regelmäßiger zu üben, deine Buchhaltung zu machen, den Küchenschrank auszumisten, aber plötzlich findest du dich dabei, YouTube-Videos von süßen Katzen zu schauen oder den 347. Beitrag auf Instagram zu liken.
Der innere Schweinehund oder gehobener ausgedrückt, die Prokrastination, lässt grüßen.
Glaub mir, ich kenne ihn auch – diesen kleinen inneren Schweinehund, der sich gern in unsere Pläne schleicht und uns dazu bringt, unsere Vorhaben zu vertagen. Und auch beim Singen kann dieser kleine Kerl hartnäckig sein. Aber keine Sorge, wir werden ihn gemeinsam vertreiben und dein Stimmtraining in Schwung bringen!
Wieso lassen wir uns vom inneren Schweinehund überhaupt verführen?
Bevor wir uns in die Tipps stürzen, werfen wir einen Blick darauf, warum wir Dinge aufschieben.
Einer der Hauptgründe liegt oft in der Unlust, sich mit unangenehmen Aufgaben auseinanderzusetzen. Das menschliche Gehirn hat nämlich eine ziemlich ausgeklügelte Methode entwickelt, um kurzfristiges Glück über langfristige Gewinne zu stellen. Kurz gesagt: Netflix and Chill gewinnt gegenüber der Steuererklärung.
Jetzt macht Singen ja Spaß – oder sollte das zumindest. Wieso fällt es uns dann schwer, uns zum Stimmtraining aufzuraffen?
Ich erkläre mir das so, dass sobald es “getan werden muss”, um voranzukommen, es für uns schon wieder zu Arbeit wird. Wir erinnern uns alle an das Lernen aus der Schulzeit. Das Einzige, was ich freiwillig gelernt habe, war Englisch und Französisch. Denn Sprachen lagen mir und das Lernen ging mir ganz leicht von der Hand. Und dann ist es gar keine Überwindungssache mehr.
Sobald aber etwas intensiver gearbeitet werden muss, kostet es einfach mehr Überwindung. Und Singen erfordert Hingabe, Übung, Ausdauer und Geduld – Eigenschaften, die beim Aufschieben gerne mal auf der Strecke bleiben. Die Angst vor dem möglichen Versagen, der Druck, sich ständig verbessern zu müssen, und die Vorstellung, dass “jetzt gerade nicht der richtige Zeitpunkt ist”, sind nur einige der Gründe, warum das Stimmtraining oft auf die lange Bank geschoben wird.
Welche Probleme und Nachteile können durch das Aufschieben entstehen?
Die Konsequenzen können drastisch sein. Neben dem offensichtlichen Stress, der entsteht, wenn du feststellst, dass du wieder nicht geübt hast, weil du wieder keine Zeit hattest, kann chronisches Aufschieben auch das Selbstwertgefühl beeinträchtigen.
Wer kennt nicht das nagende Gefühl der Unzufriedenheit, wenn man wieder mal nichts von seiner To-Do-Liste gestrichen hat?
Und beim Singen führt es dazu, dass stimmliche Fortschritte ausbleiben, Unsicherheit und Frustration zunehmen, und die Freude am Singen schwindet. Denn der innere Schweinehund lässt uns in unserer Komfortzone verharren, und dann stagnieren natürlich unsere stimmlichen Fortschritte.
Dazu kommt der Teufelskreis der Prokrastination: Du schiebst etwas auf, es häuft sich an, der Druck steigt, du schiebst noch mehr auf. Klingt bekannt? Das kann auf Dauer zu einem echten Produktivitätskiller werden.
Und wie fühlst du dich, wenn du dir für jeden Tag dein Stimmtraining vorgenommen hast, es aber jeden Tag auf morgen verschiebst?
Ziemlich schnell kommen dann Gedanken auf wie: “Jetzt hab ich schon so lange nicht geübt. Da bringt es jetzt auch nichts mehr. ” oder “Bin ich ein Loser, ich krieg ja nicht mal hin, regelmäßig zu üben.”
Oder so ähnlich.
Und was sind die Vorteile, wenn wir den inneren Schweinehund bändigen?
Wir wollen uns ja nicht nur auf das Negative fokussieren. Also kommen hier die Vorteile, die dich erwarten, wenn du die Prokrastination überwindet hast:
1. Stimmliche Verbesserungen: Durch regelmäßiges Stimmtraining wirst du Fortschritte in deiner stimmlichen Entwicklung bemerken. Deine Technik wird sich verfeinern, und du wirst mehr Selbstvertrauen beim Singen gewinnen.
2. Erhöhte Motivation: Indem du dem inneren Schweinehund bei deiner Singroutine in den Hintern trittst, steigt deine Motivation, regelmäßig zu üben. Das Singen wird zu einer positiven Gewohnheit.
3. Selbstvertrauen: Mit jedem gemeisterten Song oder jeder verbesserten Technik steigt dein Selbstvertrauen. Du wirst merken, dass du mehr kannst, als du dir je vorgestellt hast.
4. Mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge: Stell dir vor, wie viel mehr Zeit du für die Dinge hast, die wirklich wichtig sind, wenn du nicht ständig in der Aufschieberitis-Falle steckst. Du könntest eine neue Fähigkeit lernen, ein Buch schreiben oder endlich die Weltreise planen, von der du schon immer geträumt hast.
5. Steigerung des Selbstwertgefühls: Wenn du regelmäßige dein Stimmtraining machst, führt das zu einem gesteigerten Selbstwertgefühl. Du wirst dich erfolgreicher und zufriedener fühlen, wenn du deine Ziele erreichst.
6. Reduzierter Stress: Keine Last-Minute-Panik, keine nächtlichen Schweißausbrüche vor der Deadline, keine Ich-bin-ein-Loser-Gedanken. Die Reduzierung von Stress ist einer der offensichtlichsten Vorteile der Überwindung der Prokrastination.
7. Klare Perspektive: Ohne den Ballast von aufgeschobenen Aufgaben hast du eine klarere Perspektive auf deine Ziele. Du kannst besser planen, dich auf das Wesentliche konzentrieren und langfristig erfolgreicher sein.
Wie können wir den inneren Schweinehund überwinden?
Jetzt kannst du den inneren Schweinehund beim Namen nennen, kennst die Nachteile, die daraus entstehen, wenn du dich ihm einfach so ergibst, weißt aber auch von den Vorteilen, die dich erwarten, wenn du ihm den Kampf ansagst.
Hier kommen endlich ein paar Tipps, um den inneren Schweinehund zu überlisten und endlich ins Tun zu kommen:
1. Selbsterkenntnis: Der erste Schritt zur Überwindung des Inneren Schweinehunds ist die Selbstreflexion. Identifiziere die Gründe hinter deiner Aufschieberitis. Sind es Ängste vor dem Versagen oder Perfektionismus? Ist es Überforderung, weil du nicht weißt, was du üben sollst oder wie du es angehen sollst? Wenn du den Grund kennst, kannst du gezielt daran arbeiten.
2. Mach kleine Schritte: Packe dein Stimmtraining in kleine Häppchen bzw. Singsnacks. Je größer nämlich das Vorhaben, desto lauter wird der innere Schweinehund rumoren und motzen und dann wird die Couch immer attraktiver. Statt also die riesige Aufgabe (oder der riesengroße Berg, den du zu erklimmen hast) vor dir anzustarren, teile sie in kleine, machbare Schritte. Du wirst überrascht sein, wie viel einfacher es ist, mit kleinen Schritten anzufangen. Und jeder noch so kleine Schritt bringt dich kontinuierlich deinem Ziel näher. Diese Schritte sind so lächerlich klein, dass du dich gar nicht überwinden musst. Und der Schweinehund – er bleibt stumm. Lies dir dazu gerne meinen Blogartikel Die 1%-Methode beim Singen – Fortschritt garantiert durch. Oder wie wäre es mit der Zwei-Minuten-Regel? Verpflichte dich, eine Gesangsübung für nur zwei Minuten zu machen. Oftmals führt der Anfang dazu, dass du dann länger als geplant übst.
3. Die 5-Sekunden-Regel: Zögere nicht länger als fünf Sekunden, um die Gesangsübung zu beginnen, nachdem du dich dazu entschlossen hast. Zähle von fünf bis null und starte dann sofort.
4. Belohne dich nach dem Üben: Gönne dir nach deinem Stimmtraining etwas Schönes. Wie wäre es mit folgendem: Erst das Stimmtraining, dann das Singen deines Lieblingssongs.
5. Visualisiere den Erfolg: Stelle dir vor, wie fantastisch es sich anfühlen wird, wenn du deinen inneren Schweinehund überwindest und mit stolzgeschwellter Brust einen Song perfekt singst. Die Vorfreude auf den Erfolg kann den inneren Schweinehund in die Schranken weisen.
6. Setze klare Gesangsziele: Anstatt vage zu sagen, dass du “irgendwann besser singen möchtest”, setze dir klare Ziele. Vielleicht möchtest du einen bestimmten Song perfektionieren oder an deinem Belting arbeiten. Konkrete Ziele helfen dir, fokussiert zu bleiben, und der innere Schweinehund kann sich darauf einstellen.
7. Eliminiere Ablenkungen: Der innere Schweinehund ist lauter, wenn du es ihm einfach machst, zu motzen. Stell deshalb das Handy in den Flugmodus, schließe unnötige Tabs auf dem Computer und schaffe eine Umgebung, die sich auf die Aufgabe konzentriert. Ablenkungen haben hier nichts verloren.
8. Finde deine perfekte Sing-Zeit: Bestimme einen festen Zeitpunkt für dein regelmäßiges Singtraining. Finde heraus, wann du dich am energiegeladensten und motiviertesten fühlst, und nutze diese Zeit für deine stimmliche Entwicklung. Der Termin muss fest eingeplant sein, wie ein Arzttermin. Es muss realistisch sein. Je mehr dazwischen kommen kann, weil du dein Zeitmanagement nicht im Griff hast, desto lauter wird der innere Schweinehund sein.
9. Nimm Gesangsunterricht: Ein professioneller Gesangslehrer hilft dir nicht nur dabei, deine Technik zu verbessern, sondern dient auch als Motivator. Regelmäßige Gesangstunden schaffen eine Routine und Verantwortlichkeit, die Prokrastination entgegenwirkt.
Mit kleinen Häppchen zum Fortschritt
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Das Besondere am Starterkit: Es basiert auf meinem Mantra: Weniger ist mehr und Qualität über Quantität.
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Das Starterkit findet zweimal im Jahr statt: Im März und September. Lies dir gerne hier >>>> meinen passenden Blogartikel dazu durch.
Bis es mit dem Starterkit losgeht, kannst du aber schon mal mit dem Rundum-SingLOS!-Paket Quickstart ins Tun kommen.
Fazit
Mach endlich Schluss mit dem Aufschieben! Du hast die Macht, den inneren Schweinehund zu besiegen und dein Stimmtraining in die Hand zu nehmen. Du weißt jetzt, warum er entsteht, und du kennst auch die Konsequenzen, wenn du dich ihm ergibst. Teile dein Stimmtraining in kleine Singsnacks ein, die du über den Tag verteilt machst, setze dir klare Ziele, belohne dich selbst und eliminiere Ablenkungen. Die Vorteile liegen auf der Hand: effektives und fokussiertes Stimmtraining, gesteigertes Selbstwertgefühl, weniger Stress, ein klarer Fokus auf deine Ziele und Fortschritte beim Singen, nach denen du dich schon lange sehnst.
Bis zum nächsten Mal!
Deine,
Dani 💛