Heiserkeit beim Singen – Ursachen und Lösungen

Heiser vom Singen – daran liegt es und das kannst du tun!
Posted by Erndwein singt

Wenn du vom Singen heiser wirst, dann weißt du Eines: Du machst etwas falsch.

Und diese Erkenntnis ist schon mal Gold wert. Denn viele Sänger spüren gar nicht, dass sie etwas falsch machen und ihrer Stimme gerade schaden oder ignorieren einfach die Warnsignale.

Und Heiserkeit ist solch ein Warnsignal.

Was genau sind denn die Ursachen von Heiserkeit?

Wenn du während oder direkt nach dem Singen heiser wirst, dann sind folgende die Hauptursachen:

  • Überanstrengung der Stimmbänder

Das kann passieren, wenn du zu lange und zu laut sprichst/singst oder auch ständig schreist oder brüllst, aber auch wenn du für deine Sprechstimme ständig zu hoch oder auch zu tief sprichst.

  • Falsche Gesangstechnik

Und die hat man sich schnell angewöhnt. Wenn du dir Singen selbst beibringst, dann schleichen sich schnell falsche Techniken ein, wie Bruststimme hochziehen, was auf Dauer dann zu Heiserkeit führen kann.

Das bedeutet also, dass du deine Stimme nicht gesund gebrauchst. Und dem solltest du unbedingt entgegenwirken, denn langfristig gesehen kann deine Stimme einen großen Schaden nehmen.

Oft liegt es an diesen drei Gründen:

    • Du ziehst die Bruststimme hoch und brüllst bzw. grölst.
    • Du drückst zu viel Luft durch die geschlossenen Stimmlippen.
    • Du singst ständig an deinem Lautstärke-Limit.
  • Trockene Luft und unzureichende Flüssigkeitszufuhr

Ein trockener Hals reizt die Stimmlippen. Wichtig ist, dass wir immer ausreichend Flüssigkeit zu uns nehmen. Wenn wir erst trinken, wenn wir Durst haben, dann sind wir schon dehydriert. Flüssigkeit kann bis zu 2 Stunden brauchen, bis diese auch an deinen Schleimhäuten im Kehlkopf ankommt. Deshalb versorge dich über den ganzen Tag verteilt immer gut mit Flüssigkeit, um nicht zu dehydrieren.

Auch sollten wir auf eine ausreichende Feuchtigkeit in der Raumluft achten, denn auch das kann die Stimmlippen reizen.

  • Infektionen und Erkrankungen der Atemwege

Wenn du krank bist und trotzdem singst, dann führt das unweigerlich zu Heiserkeit oder anderen Stimmproblemen. Bei Atemwegserkrankungen solltest du niemals singen! Du schadest deiner Stimme nur!

Denn was passiert bei Heiserkeit?

Heiserkeit entsteht, wenn die Stimmlippen nicht mehr frei schwingen können, weil die Schleimhaut im Hals oder die Stimmbänder selbst geschwollen sind. Häufig schwillt auch die Schleimhaut auf den Stimmlippen an. Schließen diese daraufhin nicht mehr richtig, entstehen heisere Laute.

Wenn deine Stimmlippen also nicht mehr frei schwingen können, weil die Schleimhäute geschwollen sind, dann beeinträchtigt das deinen Stimmklang massiv, du klingst heiser und dann hast du nicht zu singen. Wenn du trotzdem weiter singst, dann können daraus bestenfalls Knötchen, schlimmstenfalls Zysten oder Polypen entstehen.

Erste Hilfe bei Heiserkeit

  • Wenn du singst und plötzlich merkst, dass du heiser wirst, dann mach eine Pause. Das heißt, hör auf zu singen und gönne deiner Stimme Stimmruhe. Ein Tag kann da schon Wunder wirken.
  • Unterstützend kannst du lauwarmes Salzwasser oder Salbeitee gurgeln.
  • Inhaliere mit dem Dampfvernebler oder Dampfbad eine Kochsalzlösung. Dadurch befeuchtest du die Schleimhäute und feuchte Schleimhäute sind elastischer und verzeihen mehr.
  • Solltest du länger als 1 oder sogar 2 Wochen heiser sein, rate ich dir, einen HNO aufzusuchen, um irgendwelche anderen Schäden ausschließen zu können.
  • Sollte die Stimme komplett wegbleiben und du Schmerzen oder Druck im Hals haben, dann deutet das auf eine Kehlkopfentzündung hin. Dann ab zum Arzt und weder singen noch sprechen!
  • Wenn du chronisch heiser bist aufgrund von Stimmmissbrauch ist es empfehlenswert, sich Logopädie oder Stimmtherapie verschreiben zu lassen, damit du einen gesunden Umgang mit deiner Stimme lernst. Aber das besprich am besten direkt mit deinem HNO.

Ich möchte hier noch mal betonen:

Wenn du länger Probleme mit deiner Stimme hast, ob Heiserkeit oder immer mal Halsschmerzen, wenn irgendetwas ist, was nicht normal ist, dann geh zum HNO.

Wenn es auf eine falsche Gesangstechnik und Überanstrengung zurückzuführen ist, dann geht das nicht von alleine weg.

Die Stimme kann sich verletzen. Sie kann Knötchen, Polypen und auch Zysten entwickeln und dann war es das für ein paar Wochen oder sogar Monate mit dem Singen.

Ein achtsamer Umgang mit deiner Stimme ist immens wichtig, wenn du gerne singst. Also achte auf diese Warnsignale.

Ich werde während des Singens heiser. Was kann ich langfristig tun?

Was kannst du also tun, wenn du immer wieder beim Singen heiser wirst?

Mach eine Singpause.

Als allererste Amtshandlung sollte lauten: Hör auf zu singen. Mach also eine Pause. Es macht keinen Sinn, wenn du trotz Heiserkeit weitersingst.

Denn wie ich oben schon geschrieben habe, können bei Heiserkeit deine Stimmlippen nicht mehr frei schwingen, weil die Schleimhäute geschwollen sind.

Geh in dich und überlege dir, ob es an den bereits oben genannten Gründen liegt:

  1. Hast du deine Bruststimme hochgezogen und dadurch gegrölt?
  2. Hast du zu viel Luft auf die Stimme gegeben und die Töne rausgedrückt oder
  3. Warst du gar extrem laut?

Vielleicht hast du durch das Beantworten dieser Fragen bereits deinen Grund für deine Heiserkeit herausgefunden.

Wenn du den Grund kennst, dann kannst du dem entgegenwirken.

Sing bitte erst wieder, wenn deine Heiserkeit abgeklungen ist. Es macht keinen Sinn trotzdem zu singen.

Lerne eine gute Gesangstechnik

Heiserkeit entsteht meist aufgrund einer falschen Gesangstechnik. Dann kommst du nicht um professionellen Gesangsunterricht herum. Dort wirst du einen gesunden Umgang mit deiner Stimme lernen.

Dein Gesangslehrer hört, ob du alles richtig machst und kann einlenken, wenn du etwas Ungesundes mit deiner Stimme machst. Auch ist er dein erster Ansprechpartner, wenn du merkst, dass du beim, vom oder während des Singens heiser wirst oder Halsschmerzen bekommst.

Du bekommst Übungen, mit denen du deine Stimme dehnst und perfekt trainierst, um sie widerstandsfähiger zu machen.

Natürlich ist es auch wichtig, die Stimme regelmäßig zu trainieren. Wenn du es schaffst, dreimal die Woche für 15 Minuten zu üben, hast du schon ganz viel gemacht. So stärkst du deine Muskulatur, dehnst sie und gut trainierte Muskeln machen deinen ganzen Stimmapparat gesund und widerstandsfähig.

Achte auf eine gute Stimmhygiene.

Trink ausreichend Wasser oder Tees, um deine Stimmlippen und Schleimhäute den ganzen Tag über mit Flüssigkeit zu versorgen, damit keine Dehydrierung einsetzen kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hält die Schleimhäute elastisch und macht sie robuster.

Sorge für ausreichend Ruhepausen. Deine Stimme braucht auch mal eine Pause. Wie wäre es also, wenn du 1 oder 2 Stimmruhetage pro Woche einführst, in denen du gar nicht singst und auch nicht viel sprichst. So kann sich deine Stimme regenerieren.

Solltest du rauchen, ist es wichtig, dass du weißt, dass das deine Stimmlippen extrem reizt. Der Rauch passiert beim Inhalieren die geöffneten Stimmlippen und geht so durch die Luftröhre in die Lungen. Selbstverständlich ist das absolut schädlich für deine Stimme!

Was kann ich vorbeugend tun?

Um langfristig Heiserkeit vorzubeugen, ist es unumgänglich, dass du eine gesunde Gesangstechnik erlernst. Das ist das A und O.

Mach regelmäßige Ruhepausen. Wie die anderen Muskeln in deinem Körper auch regenerieren sich auch deine Stimmmuskeln bei der Pause. Bei ständigem Stimmgebrauch neigt die Stimme eher zu Verletzungen, da die Regenerationsphasen zu kurz sind.

Achte auch grundsätzlich auf deinen Stimmgebrauch. Sprichst du sehr viel oder zu laut? Sprichst du für deine Stimme immer zu hoch oder zu tief? Das alles kann deine Stimme ermüden.

Mach Dehnübungen für deine Stimme, um sie geschmeidig und flexibel zu halten. Sirenen sind dafür perfekt geeignet. Mach die Sirenen auf Liptrills oder mit dem Blubberschlauch oder einer anderen SOVT-Übung deiner Wahl. Besonders der Blubberschlauch kommt gerne zum stimmtherapeutischen Einsatz. Aber auch hier gilt: Während du heiser bist, ist es kontraproduktiv, diese Übungen zu machen.

Wenn du aufgrund einer Atemwegserkrankung heiser warst, und diese Infektion am Abklingen ist, dann kannst du langsam mit dem Blubbern deine Stimme sanft wieder zum Klingen bringen. Bei akuter Heiserkeit aber bitte Klappe halten!

Trainiere aber auch die Kraft in der Stimme, denn so lernen deine Stimmlippen richtig zu komprimieren und eine gesunde Power zu entwickeln.

Mir wird so häufig diese Frage gestellt: Kann ich denn trotz Heiserkeit singen oder meine Übungen machen?

Und meine Antwort lautet dann: Das macht überhaupt keinen Sinn. Deine Stimme ist angeschlagen. Sie ist rau und vielleicht kommen durch die Heiserkeit auch noch Schmerzen dazu. Dabei reibt die Stimme nur unnötig. Jeder noch so kleine Stimmgebrauch ist dann kontraproduktiv und kann die Heiserkeit verschlimmern. Außerdem klingt die Stimme nicht wirklich. Das ist ja mehr frustrierend als alles andere, wenn du versuchst, deine übliche Leistung abzurufen, aber du es einfach nicht kannst.

Wenn du während des Singens heiser wirst, dann ist das meist nur von kurzer Dauer. Eine kleine Pause kann da schon reichen. Wenn du die Heiserkeit aber ignorierst, kann es zu einer langwierigeren Prozedur werden. Also hab etwas Geduld und mach einfach eine Pause.

Meine Tipps bei Heiserkeit

Klappe halten. Wenn ein Konzert bevorsteht, keine Panik. Ein Tag Klappe halten kann schon reichen, damit sich deine Stimme regeneriert. (Anders sieht es natürlich aus, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist.)

Der Halswärmer von Yogi Tea (unbezahlte Werbung) tut meiner Stimme grundsätzlich gut. Da sind lauter feine Kräuter drin, die der Stimme gut tun. Den trinke ich auch, wenn ich nicht heiser oder stimmlich angeschlagen bin.

Ich schwöre auf die Caruso Hustenbonbons stark (auch unbezahlte Werbung), wenn die Stimme angeschlagen ist und ich trotzdem singen muss. Du bekommst sie in Musikgeschäften, Apotheken oder auch online. Die haben mir schon so manches Konzert gerettet.

Wenn die Heiserkeit abgeklungen ist, bring deine Stimme wieder sanft auf Höhe mit dem Blubberschlauch (auch unbezahlte Werbung). Damit gelingt dir ein sanfter Einstieg ins Üben. Kennst du das, wenn die Stimme durch eine Erkältung noch etwas angeschlagen ist und manche Töne nicht tönen? Der Blubberschlauch kann es richten.

Zusammenfassung

Heiserkeit entsteht, wenn die Stimmlippen nicht mehr frei schwingen können, weil die Schleimhaut im Hals oder die Stimmlippen selbst geschwollen sind. Häufig schwillt auch die Schleimhaut auf den Stimmlippen an. Schließen diese daraufhin nicht mehr richtig, entstehen heisere Laute.

Die Hauptursachen von Heiserkeit beim Singen sind:

  • Überanstrengung der Stimmbänder
  • Falsche Gesangstechnik
  • Trockene Luft und unzureichende Flüssigkeitszufuhr
  • Infektionen oder Erkrankungen der Atemwege

Erste Hilfe bei Heiserkeit:

  • Sofortige Stimmpause
  • Gurgeln von lauwarmem Salzwasser oder Salbeitee zur Unterstützung
  • Kochsalzlösung inhalieren mittels Dampfvernebler oder Dampfbad zur Befeuchtung der Schleimhäute

Das kannst du vorbeugend tun

  • Lerne eine gesunde Gesangstechnik
  • Trainiere deine Stimme regelmäßig
  • Mach Dehnübungen für deine Stimme, um sie geschmeidig und flexibel zu halten und Kraftübungen, um eine gesunde Power zu entwickeln.
  • Mach 1 bis 2 Stimmruhetage in der Woche
  • Achte auf eine gute Stimmhygiene

Ich bin mir sicher, dass du so einiges aus diesem Artikel für dich mitnehmen kannst und ich hoffe sehr, dass ich dich zu mehr Stimm-Achtsamkeit inspirieren kann.

Was sind deine Erfahrungen mit Heiserkeit? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Bis demnächst.

Deine,

Dani 💛

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