Stimmliche Achtsamkeit

achtsam singen und mit Muße
Posted by Erndwein singt

Ist es nicht erstaunlich, was wir unserem Körper manchmal alles abverlangen?

Wir „beuten“ ihn aus, er ist ja immer da und funktioniert. Und wenn dann irgendetwas im Argen ist, dann macht sich die Panik in uns breit. Meist ist das Kind dann aber schon in den Brunnen gefallen. Wir können ja gar nicht verstehen, was da gerade los ist und wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Im Übrigen verhält es sich mit der Psyche genauso – wir fressen alles in uns hinein, schlucken alles runter und achten selbstverständlich auch nicht auf einen seelischen Ausgleich.

Und dann wundern wir uns tatsächlich, wenn wir todmüde und erschöpft sind und es vor lauter seelischen Schmerzen eines Tages gar nicht mehr aus dem Bett schaffen.

Wenn das so beim Körper im Allgemeinen und der Psyche ist, wieso sollte es dann bei der Stimme anders sein?

Stimmliche Achtsamkeit findet in der Praxis eher selten statt

Wir kreischen herum, grölen bei der Bandprobe so laut, dass man sich schon fragt, wofür dieses Ding namens Mikrofon überhaupt da ist, ignorieren Halsschmerzen und Heiserkeit und wollen einfach nicht die Klappe halten.

Und dann wundern wir uns, wenn sie nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte …

Es ist wirklich an der Zeit, dass wir das, was wir für so selbstverständlich hinnehmen, auch mal zu schätzen lernen.

Das ist gar nicht so einfach und man muss wirklich an sich arbeiten, um insoweit achtsam zu sein, dass man es gar nicht erst soweit kommen lässt.

Wenn nämlich das bereits oben erwähnte Kind schon in den Brunnen gefallen ist, dann kann es mitunter ein langwieriger Prozess sein, bis der eigene Körper, die Psyche oder auch die Stimme wieder genesen ist.

Ich hatte das große Glück, dass ich trotz der Tatsache, dass ich meine Bruststimme immer richtig schön hochgezogen hatte und gerne mal im „Grölmodus“ verharrte, mir niemals die Stimme geschädigt habe. Heute, und vor allem im Nachhinein, bin ich unendlich dankbar dafür. Ich schätze, dass ich einfach ein robusteres Instrument habe.

Ich kenne ein paar Sänger und Sängerinnen, die weitaus weniger gesungen haben als ich, und Knötchen auf ihren Stimmlippen hatten. Teilweise mussten diese Knötchen sogar operativ entfernt werden. Erst nach monatelanger Stimmruhe und unzähligen Sitzungen beim Logopäden waren sie wieder einigermaßen stimmbereit.

Jetzt gehe ich achtsamer mit meiner Stimme um.

Ich rauche seit (Trommelwirbel) mittlerweile über Jahren nicht mehr; ich wärme meine Stimme immer auf; ich trainiere sie regelmäßig; wenn ich krank bin, gönne ich ihr die Ruhe, die sie braucht, um sich zu regenerieren, und auch so halte ich regelmäßige Stimmruhezeiten ein. Ich tue etwas für meine Stimmhygiene und mache regelmäßig meine „Yogaübungen“ für die Stimme und achte auf ein lockeres Cool-down nach Konzerten. Außerdem gehe ich einmal im Jahr zum HNO meines Vertrauens und lass eine Stroboskopie machen.

Es ist wichtig, dass wir lernen, auf unseren Körper, unsere Seele und unsere Stimme zu hören. Und das schaffen wir nur durch einen achtsamen Umgang mit ihr.

Wenn es zwickt, zwackt, kratzt, wehtut, schmerzt, sich wund anfühlt, dann sind das Alarmsignale! Ja, Alarmsignale! Dann ist es wichtig, kurz mal innezuhalten, in sich zu gehen, um festzustellen, was diesem Zwicken, dem Kratzen oder der Heiserkeit vorausgegangen ist.

Hast du vielleicht gepresst? Warst du im Grölmodus?

Singen darf nicht wehtun

Beim Singen ist es immer wichtig, in sich hineinzuhorchen, achtsam mit der Stimme umzugehen und eine gesunde Technik zu entwickeln, damit man auch am besten für immer und ewig etwas davon hat.

  • Wenn du singst und du plötzlich Hustenreiz bekommst, dann machst du etwas falsch.
  • Wenn du singst und du hast ein Druckgefühl auf dem Kehlkopf, das sich wie zugeschnürt anfühlt oder als würde da etwas feststecken, dann machst du etwas falsch.
  • Wenn du singst und dein Hals fühlt sich wund an, als hättest du Rasierklingen verschluckt, dann machst du etwas falsch.
  • Wenn du singst und wirst noch währenddessen oder direkt danach heiser, dann machst du etwas falsch.

Ich könnte diese Liste jetzt noch (fast) endlos weiterführen. Aber ich glaube, du verstehst schon, worauf ich hinaus will:

Nämlich, dass sich Singen immer gut anfühlen muss!

Auch nach 4 Stunden Singen solltest du mit einer gesunden Technik nicht heiser werden, will sagen, du solltest überhaupt gar nie vom Singen heiser werden!

Bitte verwechsle jetzt nicht „gut anfühlen“ mit Anstrengung. Singen kann nämlich sehr wohl körperlich anstrengend sein. Besonders wenn du in die Höhen gehst und dabei kräftiger singst, dann kann das von der körperlichen Anspannung her (Zwerchfell, Stütze, Kompression) wirklich teilweise anstrengend sein. Aber Heiserkeit oder all das Obengenannte darf niemals eintreten.

Also gönne deiner Stimme ihre wohlverdienten Ruhezeiten. Wir nutzen sie jeden Tag, sie muss sich auch mal ausruhen und hat es sich mehr als verdient.

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Wenn du nicht sicher bist, ob du dein Stimmgebrauch gesund ist, dann meld dich bei mir und buche eine Gesangstunde. Um sein Instrument gesund zu halten, muss man nicht wöchentlich zum Gesangsunterricht. Wenn du einfach alle paar Wochen mal eine Stunde nimmst, dann hast du die Sicherheit und Kontrolle, dass du richtig trainierst dir nichts Falsches angewöhnst.

Ich freue mich, dass du meinen ersten Blogbeitrag bis hierhin gelesen hast. Ich hoffe, ich konnte dich auch zu etwas mehr Achtsamkeit in Bezug auf die Stimme verführen und freue mich sehr, wenn du mir einen wohlgesinnten Kommentar da lässt.

Bis zum nächsten Mal!

Deine,

 

Dani 💛

 

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2 thoughts on “Stimmliche Achtsamkeit

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