Kennst du diese Gedanken so oder in ähnlicher Form?
- “Das interessiert doch eh keinen!”
- “Was hab ich schon den Leuten zu erzählen?”
- “Es gibt doch schon genug Gesangslehrer/Sänger (was auch immer)?”
- “Bin ich überhaupt gut genug, um …?”
Genau diese Gedanken gehen mir durch den Kopf.
Jedes einzelne Mal.
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Sie gingen mir durch den Kopf, als ich mich selbständig gemacht hatte. Ich fragte mich, ob es denn noch eine Sängerin oder Gesangslehrerin bräuchte. Was habe ich schon zu bieten, was andere nicht auch anbieten?
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Als ich meine Facebook-Seite erstellt hatte, fragte ich mich, wer mich denn schon abonnieren sollte. Was habe ich schon zu bieten?
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Als ich meinen ersten Blog-Artikel Stimmliche Achtsamkeit geschrieben hatte und mich erst mal nicht traute, ihn zu veröffentlichen, fragte ich mich, wer ihn denn überhaupt lesen sollte.
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Bis heute frage ich mich bei jedem Song, den ich schreibe, geschweige denn live spiele, ob es die Leute überhaupt interessiert, was ich da eigentlich so fabriziere. Was, wenn er gar nicht gefällt oder gar negatives Feedback kommt?
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Als ich zum ersten Mal auf YouTube ein Quick Tipp Monday veröffentlichen wollte oder auf Instagram meinen ersten Reel gedreht habe, schossen mir diese Gedanken durch den Kopf. Und vor jedem Video überkommen sie mich immer und immer wieder.
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Und was glaubst du, wieso es so lange gedauert hat, bis ich überhaupt mal das erste Mal vor ein paar Wochen auf Facebook live gegangen bin? Mein erster Gedanke war: “Was habe ich dir eigentlich zu erzählen, was nicht schon 1000 mal vorher erzählt wurde?”
Jedes einzige Mal, wenn ich irgendetwas schaffe, schleichen sich diese Selbstzweifel ein. Und ganz ehrlich, sie können einen richtig kirre machen.
Warum?
Weil wir Angst haben, kritisiert oder verletzt zu werden. Weil wir denken, wir seien nicht gut genug und andere sind sowieso viel besser als wir. Und weil wir unser Herzblut in unsere Arbeit hineinstecken und es braucht nur einen blöden Kommentar oder eine negative Reaktion (oder gar keine), die alles zunichte macht.
Selbstzweifel sind ja erst mal nichts Schlechtes. Sie helfen uns, uns selbst zu reflektieren und uns nicht zu überschätzen. In gewisser Weise schützen sie uns.
Oft aber lassen wir uns so sehr von ihnen einlullen, dass wir uns komplett in uns zurückziehen, resignieren, ihnen Recht geben. Wir neigen dann dazu, uns eher zu unterschätzen und das Gefühl zu haben, nicht genug zu sein.
Und was ist dann das Ergebnis?
Wir kommen nicht ins Tun. Wir lassen unser Potenzial brachliegen, bleiben bestenfalls in unserer Komfortzone gefangen und ersticken jede Möglichkeit, über uns hinauszuwachsen. Unser Potenzial und unsere versteckten Stärken werden nicht voll ausgeschöpft. Wir entwickeln uns nicht weiter.
Aber was glaubst du, steckt noch alles in uns, wenn wir erst das tun, wofür wir brennen? Wenn wir die Dinge tun, für die wir brennen und all die Selbstzweifel über Bord werfen, die uns vermeintlich schützen wollen, eigentlich aber nur hemmen, die beste Version unserer selbst zu sein?
Wir haben immer die Wahl!
Entweder wir tun es oder wir lassen es. Und diese Entscheidung erfordert Mut. Und es erfordert noch mehr Mut zu sagen: Ja, ich bin gut genug. Ich kann was. Und: Ich bin nicht schlechter als die anderen. Ja, ich bin anders, nämlich ich bin ich. Und mich und meine Art zu erklären, zu schreiben, zu unterrichten und vor allen Dingen zu singen gibt es nur einmal auf der Welt. Ich bin einzigartig UND ich bin genug!
Ja, wir machen uns verletzbar und auch angreifbar, wenn wir etwas nach außen tragen und präsentieren, sei es im Real Life, sei es in den sozialen Medien. Aber ist es das deshalb wert, unser Potenzial nicht voll auszuschöpfen, nur damit wir nicht kritisiert werden oder nur für den Fall, dass irgend ein Doofkopp meint, er müsse trollen?
Mein Herz sagt: Nein, das ist es nicht wert. Meine Selbstzweifel sagen: Lass das mal lieber die machen, die das besser können, das spart dir Stress und Frust.
Na, Gott sei Dank höre ich letztendlich immer auf mein Herz! Damit bin ich bisher am besten gefahren, allen Gedanken zum Trotz. So lebt es sich dann doch erfüllter, glücklicher und zufriedener.
Und am Ende kommt es nämlich genau darauf an: Was dir wichtig ist und wofür du brennst. Ganz egal, was andere sagen und ganz egal, was deine Gedanken dir sagen. Denn nur weil du diese negativen, einschränkenden Gedanken hast, bedeutet es nicht, dass sie wahr sind. Ganz im Gegenteil. Deine Gedanken bestimmen nicht dein Handeln und sie bestimmen nicht darüber, wer du bist oder wer du sein willst. Du bist nicht deine Gedanken!
Bis zum nächsten Mal!
Deine,
Dani 💛